Dass der Gartengedanke den Menschen unserer Industriegesellschaft immer mehr erfüllt, zeigt sich im gegenwärtigen und immer noch anhaltenden Trend zum Eigenheim. Für viele findet so der Gartengedanke seine Erfüllung.
Im Gartengedanken liegen einerseits Sehnsüchte verborgen, die im menschlichen Unterbewusstseinschlummern, und andererseits finden in ihm aktuelle Forderungen Erfüllung wie die der Möglichkeit kreativer Betätigung in der Natur.
Ohne Zweifel ust der Gartenarchitekt, der Gartengestalter und Gartenplaner aufgerufenund auch tatsächlich auf der unentwegten Suche nach dem 'echten' Garten, der so oft auch Ausdruck des zweiten, unentdeckten Ichs seines Besitzers ist, genauer: seines besseren und kultivierten Ichs, das vom Alltag nur zu oft verdrängt und unterdrückt wird.
Hektik und Oberflächlichkeit des Alltagslebens machen auch empfänglich für dürftige Modeströmungen und Schlagworte wie z.B. von einem falsch verstandenen 'Zurück zur Natur', was so etwas wie eine 'Verwilderungswelle' im Gartendenken auslöste. Sie ist dem echten Garten so fremd und schädlich wie auch ihr extremes Gegenteil, die kleinliche Vergärtnerung.
Das heisst nun aber nicht, dass der Kompromiss das Alleinseligmachende sei, nur vor dem gedankenlosen Wandeln auf den Pfaden des Extremen sei gewarnt. Und nie darf ausser acht gelassen werden, dass der Garten als uraltes Kulturgut ein Ergebnis gestaltender geistiger Kräfte ist und somit menschlicher Pflege und Lenkung bedarf, äusserlich und innerlicher Besitz des Menschen wird.